10 Jahre KL!CK – Spielen und Lernen

Kinder, wie die Zeit vergeht! Das KL!CK feierte im Mai 2014 seinen 10jährigen Geburtstag - die ersten Besucher des Kindermuseums sind zum Teil schon erwachsen.
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Ein Überblick über zehn Jahre Kindermuseums-Arbeit in Hamburg

1993 Gründung des Vereins Kindermuseum Hamburg e.V., erste Ausstellung in der Finanzbehörde „Hands on“ mit Exponaten vom Kindermuseum Nürnberg. Eine der nicht beabsichtigten Attraktionen war der Paternoster in dem Gebäude. Wir waren sehr glücklich über das rege Interesse von Lehrern und freien Besuchern.

1994 Zweite Ausstellung „Lichtspiele“ zum Jubiläum „100 Jahre Kino“ mit vielen optischen Experimenten und einer Pop- cornmaschine, deren Duft die ganze Finanzbehörde durchzog. Teilnahme am Kinderfest in Planten un Blomen mit der Aktion „Stühle und Sitzen“, bei der jedes Kind mit einer Sitzgelegenheit nach Hause ging.

1995 Dritte Ausstellung im Saal am Gänsemarkt, in dem früher die Steuern ,bar cash‘ bezahlt werden konnten, diesmal – angemessenerweise – zum Thema Geld, eröffnet vom damaligen Finanzsenator Ortwin Runde. Teilnahme am Kindermusikfest mit „Küchenkonzert“ – allerlei Instrumente aus Haushaltgegenständen bauen.

1996 Betreuung von „Stern für Kids“ – eine Ausstellung von Mercedes in großen Zelten im Stadtpark, riesig, imposant, Vor- läufer von Scienceausstellungen in Deutschland. Beim internationalen Kinderfest und bei „Laut und Luise“ mit Bastelaktionen dabei, wie in allen folgenden Jahren auch.

1997 „ABC – tut nicht weh“ eine Ausstellung zum Schulanfang in Räumen des Altonaer Museums. Flaggenalphabet und Geheimschriften, Körperbuchstaben und selbstgebackenen ABC-Kekse, mechanische Schreibmaschine, Spiegelschrift und Buchstaben-Tastkasten, Rätsel, Reime, Buchstabenstempel und -Hemden, usw. Später wurde daraus ein „Koffer“, eine transportable Mini-Ausstellung, den die Schulen sich noch heute ausleihen können.

1998 „Zum Beispiel Bambus“ fand in einem leerstehendem Gebäude der HEW am Großneumarkt seine Heimat. Diese Pflanze bot vom Hausbau, Möbel, Textilien über Panflöten, Pinsel, Schreibgerät bis hin zum Essen ein breites Spektrum an Verwendungs- und Spielmöglichkeiten. Als Wanderausstellung konzipiert und an andere Kindermuseen verliehen.

1999 „Baustelle – betreten erbeten“ auf einem großen Parkplatz an der Kieler Strasse in der Nähe des alten Luftschutzbunkers, den wir uns als Standort auserkoren hatten. Daraus wurde nichts, aber die Baustellenaktion war der Renner, mit einem riesigen Teleskopkran, den die Kinder selber steuern durften. Die Erwachsenen standen auch Schlange.

2000 „Vorkultur“, eine Kunstausstellung in KX – Räume auf Kampnagel, die jungen Künstlern zur Verfügung gestellt werden. Bei dieser „Kinderkunst“ wussten wir erst am Tag der Eröffnung wirklich, wie sie aussah, da die Künstler recht unabhängig von uns gearbeitet haben. Und sie war toll! 2001 „Großmutters Alltagsleben“, nur halb so groß wie jetzt, aber schon in denselben Räumen. Jeden Sonntag geöffnet und rein ehrenamtlich betreut, entwickelten wir für das alte Gemeindezentrum in Osdorf zusammen mit dem Kirchenkreis eine Perspektive. Gründung des Vereins „Bundesverband der deutschen Kinder- und Jugendmuseen“, Mitglied im Vorstand.

2002 kam – hurra! – die Zusage der Stadtentwicklungsbehörde für die Mittel zum Umbau. Wir besetzten noch weitere Räume und ließen die Geldausstellung wieder aufleben, sowie die optische Ausstellung „Sieh mal einer an“. Wir erhielten unseren ersten „Auftrag“, eine Wanderausstellung für eine Krankenkasse zu konzipieren, zu bauen und zu betreuen. Diese „So bin Ich“- Ausstellung war die Grundlage für unsere heutige Körperausstellung und schaffte einen finanziellen Grundstock für die weitere Planung.

2003 Bis zum Beginn der Bauarbeiten ließen wir die Ausstellungen geöffnet. Die Planungen überschlugen sich, wir brauchten ein tragfähiges Konzept, eine wirtschaftliche Planung, wir brauchten einen Namen, ein Logo, Flyer. Für die Innenausstattung gab uns der Bezirk Altona einen großzügigen Zuschuss. Nach nur 8 Monaten Umbau und Innengestaltung konnten wir im Mai 2004 Die Eröffnung feiern. Der erste Bürgermeister Ole von Beust weihte das Kindermuseum ein, es war tatsächlich fertig geworden (nun ja, bis auf ein paar Kleinigkeiten)! Jetzt konnten die Besucher kommen. Und sie taten es zu unserer großen Erleichterung! Wir begannen die Vernetzung im Stadtteil, die bis heute sehr gut trägt.

2005 Die erste Wechselausstellung erstellten wir zum Thema Kaffee „Das interessiert mich die Bohne“. Sie wurde von der damaligen Kultursenatorin Karin von Welck eröffnet und von einem Sponsor finanziert. Für den Stadtteil organisierten wir den ersten Erntedankfestumzug, ein Osterfrühstück, beteiligten uns am Kinderfest und behielten in allen folgenden Jahren diese Traditionen bei.

2006 In dem Jahr konnten wir drei Wechselausstellungen zeigen: eine zu den Kinderrechten von den Sternensingern und eine eigene „Musik liegt in der Luft“, mit vielen Instrumenten zum Ausprobieren, mit Spinett und Harfe, Geigen und Trompeten – und alles war aufgehängt, schwebend. Der offizelle Beitrag der Bundesregierung zur FIFA WM in Deutschland für Kinder, die Ausstellung „Ist der Ball rund?“ konnte bei uns einen Monat lang bespielt werden.

2007 „Weil wir Mädchen sind“ in Zusammenarbeit mit Plan international, deren Botschafterin Senta Berger die Ausstellung eröffnete. Dort gab es abgeteilte Abteilungen, die für kleine Kinder nicht geeignet waren (z.B. über Beschneidung,) etwas ganz Neues für uns. Insgesamt eine schöne und informative Ausstellung. Wir selber schufen noch die Ausstellung „Nudelglück“, eine Ernährungsausstellung mit dem Schwerpunkt Nudel. Wir gründen zusammen mit der Bücherhalle Osdorf und ProQuartier die „Leselibelle“, die sich in den nächsten Jahren zu unserem wichtigsten Stadtteilprojekt entwickelte. Dank Unterstützung von Stiftungen kann sie bislang Jahr für Jahr ihre Arbeit tun. Angeregt und finanziert von einer Stiftung gründen wir unseren ersten KKK (KinderKunstKlub), inzwischen gibt es bei uns 4 dieser Gruppen zur Förderung von Vorschulkindern.

2008 „Mathekings“, eine hinreißende Ausstellung von der Vorschulpädagogin Nancy Hoenisch, die die Kindergartenverbände nach Hamburg geholt und bei uns platziert haben. Sie brach unsere Gruppenbesucherrekorde, teilweise waren 4 Gruppen täglich dafür angemeldet. Leider stand sie uns nur 8 Wochen zur Verfügung. Es folgte „Honigsüß und Bienefleißig“, eine Ausstellung über Bienen, natürlich mit einem Schau-Bienenstock, Honigverkostung, Kerzenziehen und einem Imker, der alles wunderbar erklären konnte.

2009 In enger Zusammenarbeit mit Bewohnern des Quartiers konzipierten wir unsere „Musikalische Weltreise“ , beginnend mit der Ausstellung über Ghana, dann nach Russland , in den Iran und in die Türkei. Über die Unfallkasse Nord erhielten wir den Auftrag, eine Ausstellung zur Verkehrserziehung zu gestalten. „Ich kann das“ wurde vom Innensenator eröffnet mit soviel Polizeipräsenz, wie sie das Haus noch nie erlebt hatte.

2010 Mit der Ausstellung „Farbenfroh“ wagten wir uns an ein künstlerisches Thema, wobei der symbolische Wert und psychologische Effekt von Farbe nicht zu kurz kam. „ Versuch macht klug“ war eine Ausstellung von der „Vereinigung“ (jetzt Elbkinder), die an Kitas ausgeliehen werden kann. Ungemein schön, ästhetisch und sehr kindgerecht war die Ausstellung von den finnischen Kinderbuchillustratoren, die durch die Hauptstädte Europas tourte und auch im Osdorfer Born zu sehen war.

2011 „Ruhe im Karton“, eine Ausstellung für ErzieherInnen und LehrerInnen zur Prävention von Lärmschädigungen, in der die Kinder Experimente mit Schall, Lautstärke und Erfahrungen mit Stille machen konnten. Über die finnische Botschaft bekamen wir eine reizende kleine „Mumin-Ausstellung“ vermittelt.

2012 Die „ Kuh im Kühlschrank“, eine sehr liebevoll gemachte, umweltpädagogische Mitmachausstellung von „Leuchtpol“ für Kita-Kinder brachte wieder Besucherrekorde. Sie war eingebettet in eine umfangreiche Fortbildungskampagne für Kindergärten. Wegen des Ausbaus der Ganztagsschule betreiben wir verstärkt Projekte mit den Schulen, jeden Nachmittag ist unser Raum dafür belegt.

2013 Anlässlich der WM der Frauen zeigten wir eine Fußballausstellung “Bleib am Ball“ vom Kindermuseum Zinnober und erstellten selber die Ausstellung “Würfel“ mit den Themenbereichen Spiel, Mathematik und Kunst. Erstmalig erhielten wir einen großzügigen Zuschuss der Kulturbehörde für die Ausgestaltung von Wechselausstellungen!

2014 Ab Juni wird bei uns eine Legoaustellung zu sehen sein. Mit über 300.000 Steinen werden die Kinder Hochhäuser oder was immer ihnen einfällt bauen können. Wir sind gespannt auf diese Architektur. Für Ende des Jahres planen wir „Pi-Pa-Po“, eine Ausstellung für kleine Kinder zu dem wunderbaren Themenkomplex Popo, Pipi und was Mensch und Tier so ausscheiden.

2017 Eröffnung der Dependance in der Hafencity mit den Ausstellungen und Werkstätten zur Architektur.